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Ernährung

Vegane Ernährung Kann eine rein pflanzliche Kost den Nährstoffbedarf decken? Nährstoffdefizite und gefährdeter Personenkreis - Expertenrat

Über Geschmack lässt sich streiten und man mag geteilter Meinung sein was den Veganismus anbelangt. Sonderlich gesund scheint diese Ernährungsform nicht zu sein. Immer mehr Veganer finden den Weg in meine Beratungspraxis. Sie fühlen sich schlapp, der Darm spielt verrückt, die Haut juckt...

Meist werden ethische, weltanschauliche und gesundheitliche Gründe als Appetitverderber für Fleisch, Milch u.a. tierische Lebensmittel angegeben. Nur scheint es so, dass auch Pflanzen ein Eigenleben haben. Ich empfehle allen Veganern, sich auch mit der Pflanzenneurobiologie der Moderne zu beschäftigen. In diesem Zusammenhang ist auch ein Beitrag von Michael Pollan: The Intelligent Plant. The New Yorker, Dez. 23&30, 2013 spannend.

Es gibt eine Reihe von Studien, die zeigen, dass Vegetarier und Veganer seltener an Adipositas, Hypertonie u.a. Zivilisationskrankheiten leiden, was sicher auch an der besseren Lebensweise mit weniger Alkohol und Rauchen liegt. Mir stellt sich hier die Frage, wie einem Veganer beim Anblick der hoch prozessierten Nachahmerprodukte der Milch-, Fleisch- und Fischindustrie nicht der Appetit vergeht und spätestens beim Blick auf die Zutatenliste die Ökotauglichkeit in Frage stellt. So weit so gut.

Warum geht es manchem Veganer nach einiger Zeit schlecht? Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Sicher ist, dass durch einen völligen Verzicht auf tierische Nahrungsmittel eine Unterversorgung einiger Nährstoffe vorprogrammiert ist. Extrem problematisch ist der sich schleichend entwickelnde Vitamin B12 Mangel. Eine Anämie lässt sich rückgängig spritzen, Nervenschäden dagegen können irreversibel sein. Neben Vitamin B12 sind auch Vitamin D, Eisen, Jod, Zink und Calcium häufig im Mangel. Veganer sollten sich ausführlich von Experten (VDOE - Expertenpool, Quetheb e.V. Expertenpool) beraten lassen und Blutwerte regelmäßig überprüfen lassen.

Als höchst gefährdet durch eine vegane Ernährung gelten Schwangere und deren ungeborene Kinder, Stillende, Säuglinge, Kleinkinder und Senioren.

Die Erfahrung aus meiner Beratungspraxis zeigt, dass "Umsteigeveganer", die sich auf eine vegetarische Ernährung einlassen können, sich wieder besser fühlen, der Darm sich beruhigt und die wichtigsten Versorgungslücken geschlossen werden können. Wer langfristig vegan leben möchte, muss zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen.

Mit einer (Ovo)-lakto-vegetabilen Ernährung kommen Menschen nährstoffgesichert und energiegeladen ganz natürlich durch das Leben